Als Antwort auf: Habemus Papam … Benedikt XVI. und der Islam

Benedikt und der Vatikan haben sich nach meiner Auffassung nicht bei den Muslimen „entschuldigt“ oder gar „unterworfen“, sondern Benedikt hat mehrmals betont, dass er die Missverständnisse bedauert, die das historische Zitat ausgelöst haben und dass er es zutiefst bedauert hatte, dass aufgrund dieses Missverständnisses es zu Gewaltaktionen gekommen ist.

Ich denke es ist wichtig, kühlen Kopf zu behalten und genau zu differenzieren. Ich finde es relativ abwegig, den Islam auf Gewalt festzulegen, jede Religion entwickelt sich im Laufe der Geschichte weiter und jede Religion muss sich immer neu und tiefer selbst reinigen, im offenen und ehrlichen Dialog können wir uns gegenseitig nur Hilfestellungen bieten und auf vielleicht verdängte und vergessene Aspekte hinweisen.

In diesem Sinne bietet die Vorlesung von Benedikt wichtige Grundlagenüberlegungen für einen Dialog zwischen den Kulturen und Religionen: „Gewalt widerspricht dem Glauben an einen Gott und widerspricht dem Wesen von Religion. Ein Dialog kann nur über „Vernunft“ geschehen, Emotionen und Stimmungen helfen nicht weiter, sondern der Vernunftgeprägte Diskurs.

Was in meinen Augen entscheidend ist: Die dialogbereiten Gruppen im Islam stärken. Diejenigen Gruppen stärken, die sich um einen sogenannten „Euro-Islam“Bemühen, um die Praktizierung eines Islam innerhalb Gesellschaften in denen unter anderm unverzichtbare Werte und Prinzipen gelten, wie: Trennung von Kirche und Staat, Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit, Gewissensfreiheit, Aberkennung des Machtmonopols des Staates, Uneingeschränkte Akzeptanz der freiheitlichen Ordnung etc….

Über Thomas Nolte

64 Jahre alt, DE-47447 Moers Lehrer am Gymnasium Adolfinum in Moers Fächer: Katholische Religion und Sozialwissenschaften Besondere Interessengebiete: Open-Data; Wissensmanagement (Wikimedia)
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