Agenda 2020: Bahn will nur noch Dieselfahrzeuge einsetzen

Nun ist es heraus: Daimler-Manager Rüdiger Grube soll Bahn-Chef werden. Und aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen war am 1. April 2009 schon zu hören, dass der Fuhrpark der Bahn radikal umstrukturiert werden soll.

 
Prototyp „Codelco“ in der neuen Umweltlackierung der Bahn
Foto:
http://de.wikipedia.org/wiki/Diesellokomotive

Bis zum Jahr 2020 sollen alle elektrogetriebenen Züge durch Diesel-Hochleistungsfahrzeuge ersetzt werden. Die Motoren für die superschnellen ICD (InterCityDiesel) liefert die Rennwagenabteilung von Daimler-Benz. Auf diese Weise will Daimler die Absatzprobleme in der Automobilsparte kompensieren.

Im Opelwerk im thüringischen Eisenach sollen die Dieselaggregate für die Loks auf den Nebenstrecken gebaut werden. Die Dieselantriebe für die Güterzugloks stammen dagegen von Ford-Volvo, die die meiste Erfahrung aus dem Schwerlastfahrzeugbereich vorweisen können.

Die Umstellung des Fuhrparks der Bahn hat auch gesundheitliche Gründe. Neuste Untersuchungen von Vielfahrern der Bahn und von Anliegern der Bahnstrecken ergaben exorbitante Elektosmogwert durch die vielen Oberleitungen, die sich krebsgefährdend auswirken können. Beim Diesel dagegen setzt man neuste Russpartikelfilter ein, die zudem noch mit einer Geräuscheemissionsfilterung (GEF) gekoppelt wird. Das patentierte Verfahren dazu wurde in einem Netzprojekt der TU Dresden und Karlsruhe sowie der RWTH Aachen entwickelt.

Außerdem sollen entlang der Bahnstrecken blühende Landschaften in Gestalt von Rapsfeldern entstehen, die den nötigen Biotreibstoff für die Züge liefern. Durch den Verzicht auf Bahnstrom können nach Angaben der GRÜNEN nebenbei auch zwei Atomkraftwerke abgeschaltet werden.

Die Bundesregierung diskutiert derzeit noch eine Abwrackprämie für mindestens 10 Jahre alte Elektrofahrzeuge in Höhe von je 250.000 EUR. Die Prämie soll pro Antriebsteil gezahlt werden.

Die Umstellung auf umweltfreundliche Biodiesel-Fahrzeuge ermöglicht auch die rasche Reaktivierung der vom Alt-Bahnchef Mehdorn stillgelegten Strecken auf dem Lande. Diese Stecken waren entweder noch nicht elektrifiziert oder die Strommasten wurden längst abgebaut. Auf diese Weise wird aus der Business-Bahn bis 2020 wieder eine Bürgerbahn. Dem Vernehmen nach soll das Unternehmen dann auch endlich mit einer Bürgeraktie an die Börse gehen.

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Über Thomas Nolte

64 Jahre alt, DE-47447 Moers Lehrer am Gymnasium Adolfinum in Moers Fächer: Katholische Religion und Sozialwissenschaften Besondere Interessengebiete: Open-Data; Wissensmanagement (Wikimedia)
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